Re: Kendospruch der Woche

[Intrepid]

Nein, ich meinte nicht die Demut vor dem Gegner... aber ich merke schon, war wohl doch etwas zu verquer.  :-\
Demut meine ich in diesem Fall auch nicht ausschließlich als Respekt, auch wenn der da mit reinspielt.

Naja, ratet mal weiter... 

[Ray]

Hallo zusammen,

Dem ersten Teil deines (eigenen) Spruchs, kann ich nur zustimmen. Selbstvertrauen ist immer wichtig, beim Training, im Kampf, zu Hause, auf der Straße oder in der Schule. Wenn ich Angst habe, blockiere ich meinen Geist und meinen Körper und lerne, zum Beispiel, schlecht. Eine Überschätzung ist jedoch das andere Extrem: man ist verblendet, ist vllt. dadurch abgelenkt und sieht seinen Gegner verzerrt (man unterschätzt ihn  ), oder trainiert nicht gut, weil einer ja schon Alles kann[i][/i]...die Folgen kann man sich selber ausmalen.
Demut auf dem Weg...da Erik Probleme mit dem Begriff hatte, möchte ich vorab klären was ich darunter verstehe: Ergebenheit, Hingabe, Opferbereitschaft und Respekt. Wenn ich mich meiner Sache voll und ganz hingebe, werde ich mich anstrengen und weiter kommen, oder wie manch ein Therapeut schon sagte: "Nur was wehtut und anstrengt hilft!".
In dem Sinne akzeptier ich deinen Spruch als Wahrheit, Caro  .

Anstrengen, nicht nur im Kendo, auch hinterm Steuer und beim Spüli einräumen (alternativ: Abwaschen  ). Die Halle ist nur ein Teil des Weges!

Hoffentlich bis bald,
Ray

[rochator]

Hi,

schöner Spruch. Ich finde die Antwort von Ray sehr treffend. Demut auf dem Weg soll ja nicht heißen zu kuscheln oder im Dreck zu kriechen.(Was man ebenfalls unter Demut verstehen kann.) Sondern doch eher mit dem Willen zum lernen, vieleicht auch in der asiatischen Form zu lernen: "Den Schlag in Demut empfangen!" Und hier beginnt sich die Spreu vom Weizen zu trennen. Jeder von uns hat schon Situationen erlebt, wo nichts mehr ging. Aber auch gar nichts mehr, sei es im Kendo oder auch im alltäglichen Leben.
Dann gibt es dazu zwei Lösungsansätze für sich selbst. Aufgabe oder weitermachen. Dabei kein jetzt erst recht, sondern ein warum bin ich gescheitert und dann das Suchen nach einen Lösungsansatz. Im Kendo erleben wir dies wahrscheinlich oft, irgendeine Technik klappt nicht, oder man verliert ständig beim Kampf. Aufhören ist die Eine oder aber Basistechniken trainieren und sich dann der Herausforderung erneut stellen die andere Seite.
Mit Geduld, Bescheidenheit und Rücksicht üben und sich dadurch weiter entwickeln, dies bringen die Gedanken für mich zum Ausdruck.

[dakeiras]

vielen Dank für die Erläuterung des Wortes Demut, da ich den Spruch jetzt endlich verstehe, kann ich ihm auch nur aus nun schon oft genannten Gründen zustimmen

[Ray]

Schön das wir Dir helfen konnten! 

[Jan T.]

Da ich jetzt gleich ins Bett muss (ein guter Kenchi geht früh ins Bett  ) und morgen erst spät nach Hause komme (aber noch rechtzeitig zum Training) wollt ich mal seit langem wieder einen KSDW sponserieren.
Training macht den Meister
Ich dachte mir mal weg von dem kleinphilosophischen Hickhack und mal was kerngesundes. Die meisten Erkenntnisse und Erfahrungen sammelt man doch ohnehin, wenn man lange bei einer Sache bleibt und sich bei einer kleinen Wunde nicht immer gleich zurücklegt und pausiert.
Ähnlich dem chinesischen Sprichwort: Es ist leichter viele Sachen zu studieren, als in einer Sache Meister zu sein. So fliesst eines zum anderen und mal sehen was euch dazu einfällt.

[Antje]

Ja, kann ich nur zustimmen. Also zu dem Training macht den Meister.
Ansonsten finde ich, dass überhaupt nichts dabei ist, viele Sachen zu studieren und dann meinetwegen immer die Sache weiterzumachen, zu der man gerade mehr Lust hat, oder die man gerade braucht. So wird man in vielen Sachen gut (wenn auch vielleicht kein Meister) und hat auch noch Spass dabei. Also ich gehöre jedenfalls zu denen, die sich mit einer Sache meistens für kurze Zeit intensiv beschäftigen und dann wieder lange nicht mehr, bis es mir mal wieder einfällt oder sich eine Gelegenheit bietet. Das ist zwar vielleicht nicht optimal zum Lernen, aber mir gefällt es so am besten.

PS: Jan, viertel zwölf ist bei dir früh? Naja, ich überlege ja. ob ich überhaupt noch ins Bett gehen sollte...

[Intrepid]

Ich muss Antje da zustimmen. Auch wenn Jan ja nie sagte, dass es schlimm sei, viele Dinge zu lernen. Und auch wenn es leicht ist (die vielen Dinge zu studiren), ist es in meinen Augen dennoch erstrebenswert (muss ja nicht alles schwer sein, was man erreichen will).

Aber um mal zurück zur Sache zu kommen. Ja, Training macht den Meister. Und Durchhaltevermögen ist wichtig. Eine Eigenschaft, die mir bisweilen fehlt. Leider.

*zur Uhrzeit mal nix sag und arbeiten geh*

[dakeiras]

klar ist das Training wichtig, aber ich denk mal zur Perfektion schafft man es nur, wenn man hin und wieder ins kalte Wasser geworfen wird. Wenn ich nur Trainiere, aber nie eine reale Situation erlebe, kann ich einfach kein Meister werden.

[Jan T.]

Wettkampf ist doch auch ne Art Training - und ne reale Situation dazu.

[Ray]

und ne reale Situation dazu.

"real?"...naja, so gesehen wäre eine Schlägerei auf der Straße aber noch "realer"! Aber klar geht Training vor allem, und nur durch beständiges üben kann ich besser werden. Trotzdem würde ich es nicht nur auf die Halle beschränken. Wenn ich den ganzen Tag Holz hacke, trainiere ich auch und beim Auto fahren oder einfach nur Spazieren gehen kann ich auch meinen Blick schulen (den "RundumBlick"; geht auch in der Schule, beim Klassenarbeiten schreiben  ).

[Satay]

Hehe ja die Gesamtwahrnehmung beim Autofahren hät mich gestern auch vorm Blitzer bewahrt, aber ich war leider mit den Gedanken woanders. Ansonsten kann ich dem KSDW ebenfalls nur zustimmen. Jedoch wie Ray schon sagte, beschränkt sich das nicht nur auf das Training in der Halle. Ich "erwisch" mich auch sonst recht oft, wie ich darüber nachdenke was man in bestimmten Situationen, sei es im Kampf oder bei bestimmten Techniken, besser machen kann. 

[Intrepid]

und ne reale Situation dazu.

Stimmt, realer werden wir es als Schwertkämpfer vermutlich kaum kriegen. Zumindest bleibt das zu hoffen.  :-\
Und schließlich ist das an sich auch die einzige "praktische Anwendung" dessen, was man im Training lernt. Auch wenn der Ausdruck vermutlich etwas komisch klingt.

[Raziel]

ja das ist wohl eine der grundwahrheiten im leben... nix klappt, ohne dass man es vorher erlernt hat und nix klappt wirklich gut, ohne dass man es trainiert hat.wobei es ja auch von fall zu fall unterschiedlich ist. manche brauchen mehr zeit, manche weniger... und wieder andere machen es einfach aus der kalten. aber ich denke auch dafür muss man sich vorher das können angeeignet haben. 
das war also mal wieder eine korrrrrrekte aussage von Jan ...... auch wenn sie nich unbedingt auf seinem mist gewachsen ist 

Stimmt, realer werden wir es als Schwertkämpfer vermutlich kaum kriegen. Zumindest bleibt das zu hoffen.  :-\

... wär doch auch mal interessant zu sehen ob das training was gebracht hat 

[GLorenz]

Heute is ja Montag und am Montag gibt es ja auch immer einen Kendospruch der Woche! Da ich ja schon lange nichts mehr geschrieben habe, hier mal ein Einwurf der schon heftig in der Boulevardpresse beklatscht, ausgetratscht und betuschelt wurde und der für jeden das ultimative Argument sein sollte Kendo zu machen!

Kendo macht schön

Viel Spaß beim diskutieren!!