mich würde mal interessieren, was ihr von einer renaissance diesen alten uniformen im kendo halten würdet?
die bilder stammen aus der zeit von 1870-1890 und sind nachkoloriert. trotz dieser tatsache (nachkoloriert), bitte nicht gleich sagen, die sind halt nur so angemalt. das dem nicht so ist, kann man an verschiedenen stellen an details gut erkennen, wie ich finde.
ich muß ehrlich sagen das mir diese uniformen wesentlich besser gefallen als der ewige blaue einheitsbrei.
bitte nicht gleich mit dem im kendo üblichen totschlagargument "tradition" kommen (man beachte das alter der fotos!).
alte kendo-uniformen
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Re: alte kendo-uniformen
Da ist was dran.
Die Fotos sind cool
Hätte was wenn wir uns mal unterscheiden würden
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Das Schwert ist mein Leben
Re: alte kendo-uniformen
Hallo,
die Formen- und Farbenvielfalt zu dieser Zeit ist der Ursache geschuldet, dass es keine eigentliche Trainingskleidung gab. Die Leute haben überwiegend in ihrer Alltagskleidung trainiert. Dies hat mehrere Ursachen. Zum einen war es bis dahin (vom Kenjutsu her, also auch schon viel früher) so üblich in der normalen Kleidung zu trainieren - ich vermute mal, aus rein pragmatischen Gründen, da es für Samurai als Militärangehörige sinnvoll ist, die Kampftechniken in seinem gewohnten Kampfanzug zu trainieren.
Zum anderen habe ich auch schon mal gelesen/gehört, dass Hakama oder Kimono in manchen Schulen zu dieser Zeit Pflicht war - da viele der Schüler aber arm waren (Hakama und Kimono waren unerschwinglich teuer) oder auch keine Samurai (Fechtschulen öffneten sich zu dieser Zeit auch für die Allgemeinheit), wurde zum Training genommen, was da war. Unter Umständen eben auch Großvaters alte Sonntagsbekleidung (die eben bunt war).
Wenn man andere Fotos aus dieser Zeit sieht, wird die Kleidung immer westlich orientierter. Dies könnte vielleicht dazu beigetragen haben, dass man alte "unmoderne" (und daher unbenutzte) japanische Kleidung nun zum Training genutzt hat.
Die indigoblaue Kendokleidung ist später eingeführt worden. Dies geht aus der Tatsache hervor, dass man dem Indigofarbstoff eine desinfizierende und blutstillende Wirkung zugeschrieben hat (ob das stimmt, ist eine andere Sache). Aus diesem Grund hat sich für Kleidung für Tätigkeiten mit Verletzungsgefahr (zB. Arbeitsanzüge, aber auch Trainingsbekleidung) das Blau durchgesetzt und ist zur Tradition geworden. Auch spielt das Militär eine große Rolle, denn die moderneren Budokünste wurden häufig auch als Militärsport betrieben - somit hat man im Kendo, aber auch Judo und Karate einfach standadisierte "Armeesportanzüge".
Ansonsten gibt es diese blau/weiss oder schwarz/weiss gestreiften Hakama noch heute und sie werden auch für offizielle Anlässe (überwiegend bei Kendo- und Iaidokata) benutzt. Allerdings kosten die so 200 Euro aufwärts. In Japan ist es auch noch im Kindertraining üblich, gestreifte Hakama oder andersfarbige Jacken mit Mustern anzuziehen.
Ich persönlich finde die blaue Standardbekleidung fürs Training gut und dass sie ihre eigene Ästhetik besitzt (und somit ausreichend).
Grüße
die Formen- und Farbenvielfalt zu dieser Zeit ist der Ursache geschuldet, dass es keine eigentliche Trainingskleidung gab. Die Leute haben überwiegend in ihrer Alltagskleidung trainiert. Dies hat mehrere Ursachen. Zum einen war es bis dahin (vom Kenjutsu her, also auch schon viel früher) so üblich in der normalen Kleidung zu trainieren - ich vermute mal, aus rein pragmatischen Gründen, da es für Samurai als Militärangehörige sinnvoll ist, die Kampftechniken in seinem gewohnten Kampfanzug zu trainieren.
Zum anderen habe ich auch schon mal gelesen/gehört, dass Hakama oder Kimono in manchen Schulen zu dieser Zeit Pflicht war - da viele der Schüler aber arm waren (Hakama und Kimono waren unerschwinglich teuer) oder auch keine Samurai (Fechtschulen öffneten sich zu dieser Zeit auch für die Allgemeinheit), wurde zum Training genommen, was da war. Unter Umständen eben auch Großvaters alte Sonntagsbekleidung (die eben bunt war).
Wenn man andere Fotos aus dieser Zeit sieht, wird die Kleidung immer westlich orientierter. Dies könnte vielleicht dazu beigetragen haben, dass man alte "unmoderne" (und daher unbenutzte) japanische Kleidung nun zum Training genutzt hat.
Die indigoblaue Kendokleidung ist später eingeführt worden. Dies geht aus der Tatsache hervor, dass man dem Indigofarbstoff eine desinfizierende und blutstillende Wirkung zugeschrieben hat (ob das stimmt, ist eine andere Sache). Aus diesem Grund hat sich für Kleidung für Tätigkeiten mit Verletzungsgefahr (zB. Arbeitsanzüge, aber auch Trainingsbekleidung) das Blau durchgesetzt und ist zur Tradition geworden. Auch spielt das Militär eine große Rolle, denn die moderneren Budokünste wurden häufig auch als Militärsport betrieben - somit hat man im Kendo, aber auch Judo und Karate einfach standadisierte "Armeesportanzüge".
Ansonsten gibt es diese blau/weiss oder schwarz/weiss gestreiften Hakama noch heute und sie werden auch für offizielle Anlässe (überwiegend bei Kendo- und Iaidokata) benutzt. Allerdings kosten die so 200 Euro aufwärts. In Japan ist es auch noch im Kindertraining üblich, gestreifte Hakama oder andersfarbige Jacken mit Mustern anzuziehen.
Ich persönlich finde die blaue Standardbekleidung fürs Training gut und dass sie ihre eigene Ästhetik besitzt (und somit ausreichend).
Grüße
Zuletzt geändert von Jörg am Mo 17. Sep 2007, 20:33, insgesamt 1-mal geändert.
Schwertkunst könne man nicht irgendwo erlernen, man müsse sie von selbst meistern. - Toshiro Mifune in "Sword of Doom" : )
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Re: alte kendo-uniformen
das heißt, es gibt solche uniformen prinzipiell noch?
wo kann man sowas käuflich erwerben (wenns denn überhaupt erschwinglich ist)?
gruß mario
wo kann man sowas käuflich erwerben (wenns denn überhaupt erschwinglich ist)?
gruß mario
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Re: alte kendo-uniformen
also ich weis von gemusterten Hakama... bei ebay hab ich auch schon mal einen roten gesehen...
Frag mal den Oikawa oder den christian sela... die müßten das wissen, wo zu kaufen...
PS: die dem indigo zugeschriebene Wirkung ist nachgewiesen, jedoch nur dem natürliich hergestellten indigo aus der Indigopflanze... heute wird der Farbstoff synthetisiert und hat damit auch nicht mehr die Wirkung...
Frag mal den Oikawa oder den christian sela... die müßten das wissen, wo zu kaufen...
PS: die dem indigo zugeschriebene Wirkung ist nachgewiesen, jedoch nur dem natürliich hergestellten indigo aus der Indigopflanze... heute wird der Farbstoff synthetisiert und hat damit auch nicht mehr die Wirkung...
Re: alte kendo-uniformen
Hallo,
diese Hakama gibts zB. hier, bei Tozando (mit Muster zum Aussuchen):
http://www.tozandoshop.com/product_p/oy_ih1000.htm
Ansonsten gibt es sowas auch bei www.japan-budo.de
Aber fürs Kendo sind sie eben nur bedingt geeignet - denn diese Hakama sind durch ihr Muster ziemlich hell. Wenn man eine richtig indigogefärbte Rüstung hat, so färbt diese durch den Schweiss (oder die Rüstungen der Trainingspartner) ziemlich schnell drauf ab - und erfahrungsgemäß lässt sich das auch nicht wieder rauswaschen - die Flecken bleiben. Und bei dem Preis wäre das ziemlich schade.
Grüße
diese Hakama gibts zB. hier, bei Tozando (mit Muster zum Aussuchen):
http://www.tozandoshop.com/product_p/oy_ih1000.htm
Ansonsten gibt es sowas auch bei www.japan-budo.de
Aber fürs Kendo sind sie eben nur bedingt geeignet - denn diese Hakama sind durch ihr Muster ziemlich hell. Wenn man eine richtig indigogefärbte Rüstung hat, so färbt diese durch den Schweiss (oder die Rüstungen der Trainingspartner) ziemlich schnell drauf ab - und erfahrungsgemäß lässt sich das auch nicht wieder rauswaschen - die Flecken bleiben. Und bei dem Preis wäre das ziemlich schade.
Grüße
Zuletzt geändert von Jörg am Di 18. Sep 2007, 14:45, insgesamt 1-mal geändert.
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