Re: Shinai-Modifikationen und versch. Größen

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schlechter Schlächter
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Shinai-Modifikationen und versch. Größen

Beitragvon schlechter Schlächter » Fr 23. Mär 2007, 10:35

wollte mal fragen ob jemand ahnung hat, in wie weit mann sein shinai modifizieren darf hinsichtlich länge und gewicht. sind die maße festgeschrieben? stellen sie ober-/untergrenzen dar? warum gibt es neben 39er, 38er, 37er auch noch 34er und 32er shinai? darf man prinzipiell kürzere shinais verwenden?

Raik
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Re: Shinai-Modifikationen und versch. Größen

Beitragvon Raik » Fr 23. Mär 2007, 10:47

38, 37 sind Mädchen- und Jugendshinais (nix für richtige Männer!) und m.E. auf regulären Wettkämpfen für Männer (auf Grund des geringen Gewichts) nicht zugelassen. Solltest Du aber ein 38er mit imho über 500g haben, sollte es eigentlich keine Probleme geben. Aber schon "langjährig reparierte" 39er Shinais (oder auch die ganz billigen) kommen selten über 500g.
Aber das betrifft Dich doch gar nicht, da Du mit Deinen beiden Shinais (und dann noch "Rechtsausleger") sowieso machst was Du willst, und vor Deinem ersten Dan m.E. bei keinem off. Wettkampf mitmachen kannst.

Was nun die Modifikationen innerhalb des Shinais betrifft (z.B. Blei in der Spitze usw.) - kommt es wohl ganz auf Deinen Charakter drauf an ;-))))

beste Grüße
Raik

schlechter Schlächter
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Re: Shinai-Modifikationen und versch. Größen

Beitragvon schlechter Schlächter » Fr 23. Mär 2007, 12:15

ich dachte eher an nägel oder so...
das 37er ist mit dem shoto zusammen die reguläre nito kombination. länger darf es nicht sein, aber darf es auch kürzer sein, das wäre meine frage. bzw. darf man allgemein kürzere shinais verwenden?

Andreas

Re: Shinai-Modifikationen und versch. Größen

Beitragvon Andreas » Fr 23. Mär 2007, 12:23

als nito-kämpfer darfst du ja nur ein 37er shinai benutzen... auf der letzten DMM ist dem T. Mesenholl sein 37er kaputt gegangen und er hat sich von seinen Mannschaftskameraden ein anderes (39er) geben lassen... das hat die gegnerische Mannschaft mitbekommen und gemeldet. - Disqualifikation; 0:2 verloren

offiziell gilt:

Itto

Männer / Frauen
Länge: höchstens 120 cm / 120 cm
Gewicht:  mindestens 510 g / 440 g
Durchmesser mindestens 26 mm / 25 mm (an der Sakigawa)

Nito

Erwachsene (ab 18)

Daito Männer / Frauen
Länge: höchstens 114 cm / 114 cm
Gewicht: mindestens 440 g / 400 g
Durchmesser: 25 mm / 24 mm

Shoto Männer / Frauen
Länge: höchstens 62 cm / 62 cm
Gewicht: 280-300 g / 250-280 g
Durchmesser: 24 mm / 24 mm

Nito darf ab 18 Jahre (Lebensalter) gekämpft werden. Dan-Grade sind nicht erforderlich

Raik
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Re: Shinai-Modifikationen und versch. Größen

Beitragvon Raik » Fr 23. Mär 2007, 12:25

Nägel - auch schön!
Ich bin bei einigen Wettkämpfen in den 90ern mit einem 38er Karbonshinai aber korrektem Gewicht angetreten (Schande über mich - aber dieses "Mädchenshinai" war damals das einzige Karbon was ich hatte - und ich habe damals doch noch so geholzt).
Es scheint also mehr auf das Gewicht als auf die Länge anzukommen! (womit dieser jahrhundertelange Streit zumindet im Kendo entschieden sein dürfte;-))
Aber warum du ein noch kleineres Shinai als das Puppenstubensiebenunddreißiger benutzen möchtest, ist mir rätselhaft? Auch erscheint mir die Gefahr von furchtbaren Hammerschlägen bei korrektem Gewicht und verkürzten Shinai sehr groß - eben "Blei in der Spitze".

beste Grüße
Raik

Raik
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Re: Shinai-Modifikationen und versch. Größen

Beitragvon Raik » Fr 23. Mär 2007, 12:27

Danke Andreas, nette Fleißarbeit. Aber m.E. gibt es Sonderregelungen bei offiziellen Wettkämpfen und Nito.
Andreas hat geschrieben:Nito darf ab 18 Jahre (Lebensalter) gekämpft werden. Dan-Grade sind nicht erforderlich

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Re: Shinai-Modifikationen und versch. Größen

Beitragvon schlechter Schlächter » Fr 23. Mär 2007, 12:34

diese sonderregelungen werden meist vom veranstalter erlassen. beim letzten tengu-cup in frankfurt durften kyu-grade kein nito kämpfen, aber ein allgemeines verbot kenne ich auch nicht.

um das noch mal zusammen zu fassen, es kommt quasi nur aufs gewicht an, nicht auf die länge (kürze), wenns nur nicht zu lang ist.

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Re: Shinai-Modifikationen und versch. Größen

Beitragvon Rosi » Fr 23. Mär 2007, 12:39

Hmm man sollte noch bedenken, dass das Shinai keine anderen Teile als das Chigiri und das Sakigomu enthalten darf, also nix mit "kleiner,dann pack ich mir ein kleines Bleigewicht in den Griff".

Ob man vielleicht ein paar Unterlegscheiben in die Tsuka legen darf, weiß ich allerdings nicht.

Tschüss Sebastian
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Re: Shinai-Modifikationen und versch. Größen

Beitragvon Raik » Fr 23. Mär 2007, 12:46

Darauf läuft es wohl hinaus. Bei vorgegebenen Durchmesser und Material wird man wohl seine Probleme haben, auf das erforderliche Gewicht zu kommen - wie gesagt, es sind viele 39er Anfängershinais nicht wettkampftauglich, weil von vorneherein schon zu leicht.
beste Grüße
Raik

PS: sollte eigentlich für die Prüfungen nächste Woche lernen und nicht meinen Postkoeffizienten steigern!

Rosi hat geschrieben:Hmm man sollte noch bedenken, dass das Shinai keine anderen Teile als das Chigiri und das Sakigomu enthalten darf, also nix mit "kleiner,dann pack ich mir ein kleines Bleigewicht in den Griff".

Ob man vielleicht ein paar Unterlegscheiben in die Tsuka legen darf, weiß ich allerdings nicht.

Tschüss Sebastian

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Re: Shinai-Modifikationen und versch. Größen

Beitragvon Jörg » Fr 23. Mär 2007, 14:30

Hallo,

guck mal auf der Seite des DKenB, da kann man sich irgendwo die Wettkampfordnung (da steht sowas alles drin) runterladen.
Ansonsten wäre als Alternative noch Krafttraining zu nennen. Dann kommt einem das ohnehin schon kurze Shinai wegen seines langen Hebels irgendwann nicht mehr so schwer vor  ;)

Gruss
Jörg
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Andreas

Re: Shinai-Modifikationen und versch. Größen

Beitragvon Andreas » Fr 23. Mär 2007, 15:02

Laut DkenB gibt es keine Sonderregelungen... Mit der Punktvergabe sieht es da aber glaub ganz anders aus... Der Anhang der Wettkampfordnung gibt lediglich die Volljährigkeit vor.

Ich fahre im Mai auf ein Kampfrichterseminar. Ich werde ein neues Thema eröffnen, wo wir einfach nur Fragen sammeln sollten... Ohne Anmerkungen oder Antworten etc. Diese werde ich dann mitnehmen und jede einzelne beantworten lassen.

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Re: Shinai-Modifikationen und versch. Größen

Beitragvon MLechleitner » Fr 23. Mär 2007, 17:00

Andreas hat mit den vorher getätigten Maßangaben völlig recht. Die müssen eingehalten werden.

Im übrigen ist das Gewicht bei Nito meistens nicht das Problem, sondern der Spitzendurchmesser. Wem es aufgefallen ist: Der Spitzendurchmesser ist vom 38er Shinai, das Gewicht und die Länge vom 37er. Bei ganz korrekter Messung ist also ein 38er am Griff auf die richtige Länge abzusägen (Spitze ginge zwar auch, wäre aber blöd...). Dann kann es auch nicht zu Verwechslungen wie bei Mesenholl kommen...
Im übrigen sollte man das Nito-Daito sowieso am Griff oval abflachen, damit man nicht nach jedem Taiatari schauen muss, ob es noch gerade ist, also ist Basteln von Vorteil...
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Re: Shinai-Modifikationen und versch. Größen

Beitragvon rochator » Mo 26. Mär 2007, 12:08

Herr Messenholl konnte eigentlich nichts für die Disqualifikation. Sein Shinai war defekt und ein netter Außenstehender hat sich das falsche Shinai gegriffen. Pech gehabt.
Die Spitzen werden in der Regel bei der Shinaiprüfung auch gemessen. Da hat unser TaschenrechnerfinazeintreibernitoschlägerundganznetterMentsch :angel: recht. Hintergrund waren japanische Kämpfer die Ihre Spitzen so präpariert hatten, daß Treffer durch das Verformen der Spitze möglich waren(ausgedünnte Spitzen) Es hat aber einige böse Aktionen mit abgebrochenen Shinai gegeben. Daher hat die Alljap...KF eine allgemeine Richtlinie erlassen. Diese ist im wesentlichen vom DKenB übernommen wurden. Es gab ja auch mal die Zeit wo Spitze-Spitze angegrüßt wurde, gibts wegen unfairer Treffer auch nicht mehr. Angrüßen mit Abstand ist jetzt Pflicht.
Meine Vorschlag trainieren, trainieren und nochmals trainieren, wenn Du besser werden willst. Ach ja zum Basteln: Kaufe ein 38 Katana-Shinai und kürze es am Griff auf die richtige Länge, dann hast Du keine Probleme mit verdrehter Tzurru und dergl.

Andreas

Re: Shinai-Modifikationen und versch. Größen

Beitragvon Andreas » Mo 26. Mär 2007, 12:44

rochator hat geschrieben:Hintergrund waren japanische Kämpfer die Ihre Spitzen so präpariert hatten, daß Treffer durch das Verformen der Spitze möglich waren(ausgedünnte Spitzen)


Das verstehe ich nicht. wie kommen treffer durch das ausdehnen der spitze?

Jörg
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Re: Shinai-Modifikationen und versch. Größen

Beitragvon Jörg » Mo 26. Mär 2007, 15:02

Hallo,

wenn das Monouchi dünner ist, ist es auch elastischer und biegsamer. So kann man mit kräftigem Tenouchi über alles mögliche (auch den gegnerischen Schlag) drüber schlagen, ohne Mitte zu sein, weil das Monouchi nachgibt (selbst wenn man mit den Händen ein ganzes Stück über dem Kopf zum Stehen kommt, peitscht die Spitze noch auf den Men). Man kann sich das wie eine Peitsche vorstellen.
Das ist ersten gefährlich (erhöhte Bruchgefahr des Monouchi) und hat zweitens nichts mehr mit den Prinzipien des  Kendo zu tun, da sowas mit einem richtigen Schwert nicht funktioniert und sich daher "falsche neue" Techniken entwickeln.

Grüsse
Jörg
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